Begriff, Gesichtspunkte zur Erklärung von Begriffen 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 19:29
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Gesichtspunkte zur Erklärung von Begriffen
(weiterentwickelt zu Hans Aebli, Grundformen des Lehrens, Klett-Verlag, Stuttgart, 9. Aufl. 1976, S. 204)

Zu welchen anderen Begriffen steht dieser Begriff in einer Beziehung?
übergeordnete Begriffe
untergeordnete Begriffe
gleichgeordnete Begriffe
konkurrierende" Begriffe

Inwieweit kann auf ein Netz von Beziehungen (zwischen Begriffen) zurückgegriffen werden?
vorherige Erklärungen/Erfahrungen der Lernenden
im Zusammenhang dieser Erklärung mitschwingende" Begriffserklärungen
geplante weitere Begriffserklärungen

Erwartbarer Vorbegriff" (Vorverständnis) bei den Lernenden zu diesem Begriff
folkloristischer Vorbegriff (Alltagsverständnis)
störender Vorbegriff
entwickelbarer Vorbegriff

Anknüpfungspunkte bei den Lernenden
der erwartete Vorbegriff
bekannte Erfahrung (Sie kennen alle...")
bekannte oder bereits entwickelte Problemstellung, zu der sich mit diesem Begriff nun eine Lösung oder andere Beziehung entwickeln läßt
bisherige Studienerfahrungen, z.B. aus anderen Fachgebieten

Hilfselemente
Beispiele
Analogien
visuelle und enaktive Veranschaulichungen (z.B. Schemazeichnung, vereinfachendes Modell)
Zwischenkonstruktionen" (z.B: Eselsbrücken")

Wichtige Teilergebnisse festhalten"
prägnante Formulierung
Konsolidierung (Haben Sie das bis hierher verstanden?")

Rückblick und Ergebnissicherung

Nachträgliche Festigung (Wiederaufnahme)



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Didaktische Sozialisation 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 18:58
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Hierunter versteht man die durch frühere Erfahrungen mit organisiertem Lernen erworbenen Grundorientierungen gegenüber Lerntätigkeit. Da sich unsere frühen Erfahrungen zumeist in Schulen entwickeln, ist unsere didaktische Sozialisation vor allem von unseren schulischen Erfahrungen geprägt.

Zur didaktischen Sozialisation gehören
- unser Begriff von "Lernen" und unsere ("naiven") Vorstellungen davon, wie sich Lernen vollzieht,
- das Verständnis von unseren eigenen Rollen, die wir beim Lernen ausüben (z.B. passive oder aktive Rollen),
- unsere Lernstrategien (z.B. Lernplanung, Lernkontrolle etc.) und
- unsere "Ursachenzuschreibungs"-Muster, mit denen wir unseren Erfolg oder Mißerfolg beim Lernen erklären.
Prozesse und Wirkungen didaktischer Sozialisation können durch entsprechende Verfahren bewusst gemacht und so der Bearbeitung zugänglich gemacht werden.
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Beobachtungslernen 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 18:56
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BEOBACHTUNGSLERNEN (LERNEN DURCH BEOBACHTUNG ANDERER)

(Modell-Lernen; observationales Lernen; soziales Lernen; Imitations-Lernen)

Dass Menschen andere Menschen nachahmen können, ist eine bekannte Alltagserfahrung. Dass dies nicht nur für Individuen gilt, sondern auch für Kollektive, ist ebenfalls unumstritten:

Beobachtungslernen ist Lernen durch Beobachtung und Imitation anderer. Es wird auch als "soziales Lernen" oder "Modell-Lernen" bezeichnet, weil es ein real vorhandenes oder abgebildetes "Modell" voraussetzt, d.h. eine Person, die jene Tätigkeiten ausübt und jene Verhaltensweisen zeigt, die vom Lerner angeeignet werden können. Dabei ist es wichtig, dass - die betreffende Person für den Lerner eine positive Figur ist,
- der Lerner die zu imitierenden Verhaltensweisen gut wahrnehmen kann,
- er bereits den Sinn und den Zusammenhang des beobachteten Verhaltens
verstehen kann,
- er komplexe Abläufe in Teilkomplexe zu gliedern vermag,
- er die Teilkompetenzen und Reaktionsweisen bereits beherrscht,
aus denen sich die zu erlernende Fähigkeit aufbaut,
- und dass er beobachten kann, daß das Modell positive Wirkungen erzielt.

In der beruflichen Aus- und Weiterbildung spielt Beobachtungslernen
vor allem bei der Vermittlung von Handfertigkeiten eine wichtige Rolle
("Vormachen" - "Nachmachen"). Oft werden dabei aber die oben
genannten Bedingungen nur unzureichend erfüllt.
(aus: CEDID, Verfasser: Karl-Heinz Flechsig)
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Selbsttätigkeit 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 18:53
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Der Begriff der "Selbsttätigkeit" hat in der Didaktik eine lange und gute Tradition. Selbsttätiges Lernen ist der Gegenpol zu "angeleitetem Lernen" und will besagen, daß Lerner hierbei ihre Lernprozesse ganz oder weitgehend ohne Hilfe eines Lehrers steuern und regeln.

In diesem Zusammenhang werden auch die Begriffe "autodidaktische Kompetenz" und "autodidaktisches Bewusstsein" verwendet. Selbsttätiges Lernen darf jedoch nicht als Lernen in sozialer Isolierung verstanden werden. Es kann sich auch auf Gruppen von Lernern beziehen.

Selbsttätiges Lernen schließt nicht nur Planung und Entscheidung über eigene Lerntätigkeit (Lernzeit, Lernort, Kompetenz, Lernstrategie) ein, sondern auch Selbstkontrolle und Selbstbewertung). Schließlich hat der Begriff auch noch den Nebensinn von "Tätigkeit des Selbst", d.h. er wird bezogen auf Prozesse, die von einem "Selbst", also einer individuellen Persönlichkeit getragen werden und die der Entwicklung eben dieserPersönlichkeit dienen.

(Autor: Karl-Heinz Flechsig, in: CEDID)
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Lernen, serialistisches 
Montag, 21 Januar, 2019, 23:35
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Hierbei werden Einzelheiten (Details) nacheinander erfasst und führen dann allmählich zu Verallgemeinerungen.
Serialistische Lernende gehen Schritt für Schritt vor und lernen bottom-up-orientiert. Dies bedeutet, dass sie sich zuerst mit den konkreten Einzelaspekten eines Sachverhalts befassen und sich sukzessiv in kleinen und folgerichtigen Schritten einem Gesamtverständnis annähern. Erst wenn sie einen Aspekt verstanden haben, wenden sie sich dem nächsten zu. Eine vorausgehende Aufgabe muss abgeschlossen sein, bevor die nächste Aufgabenstellung in Angriff genommen wird. Serialistische Lernende achten sehr stark auf die Details einer Sache und gehen vom Konkreten zum Abstrakten. Aufgrund geringerer Fähigkeiten zur Analogiebildung lernen sie die verschiedenen Lerndetails getrennt voneinander und memorieren dadurch unverbundene kleine Wissensinseln. Es konnten ihnen auffällig gute Gedächtnisleistungen nachgewiesen werden.
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