Beobachtungslernen 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 18:56
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BEOBACHTUNGSLERNEN (LERNEN DURCH BEOBACHTUNG ANDERER)

(Modell-Lernen; observationales Lernen; soziales Lernen; Imitations-Lernen)

Dass Menschen andere Menschen nachahmen können, ist eine bekannte Alltagserfahrung. Dass dies nicht nur für Individuen gilt, sondern auch für Kollektive, ist ebenfalls unumstritten:

Beobachtungslernen ist Lernen durch Beobachtung und Imitation anderer. Es wird auch als "soziales Lernen" oder "Modell-Lernen" bezeichnet, weil es ein real vorhandenes oder abgebildetes "Modell" voraussetzt, d.h. eine Person, die jene Tätigkeiten ausübt und jene Verhaltensweisen zeigt, die vom Lerner angeeignet werden können. Dabei ist es wichtig, dass - die betreffende Person für den Lerner eine positive Figur ist,
- der Lerner die zu imitierenden Verhaltensweisen gut wahrnehmen kann,
- er bereits den Sinn und den Zusammenhang des beobachteten Verhaltens
verstehen kann,
- er komplexe Abläufe in Teilkomplexe zu gliedern vermag,
- er die Teilkompetenzen und Reaktionsweisen bereits beherrscht,
aus denen sich die zu erlernende Fähigkeit aufbaut,
- und dass er beobachten kann, daß das Modell positive Wirkungen erzielt.

In der beruflichen Aus- und Weiterbildung spielt Beobachtungslernen
vor allem bei der Vermittlung von Handfertigkeiten eine wichtige Rolle
("Vormachen" - "Nachmachen"). Oft werden dabei aber die oben
genannten Bedingungen nur unzureichend erfüllt.
(aus: CEDID, Verfasser: Karl-Heinz Flechsig)
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