Lernen 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 19:41
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Im Zusammenhang dieser Webseiten wird "Lernen" in einem umfassenden Sinn verstanden. Der Begriff "Lernen" schließt auch "Verlernen" ein und bezieht sich auf Aneignung von Wissen (Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Einstellungen etc.), das der Lebens- und Überlebenssicherung, der Analyse und der Gestaltung in sich verändernden Umwelten dient. Der Begriff "Lernen"
schließt ein:
- bewußte ("Bildung/Erziehung") und beiläufige Lerntätigkeit,
- kurzfristiges und langfristiges ("Entwicklung") Lernen,
- frühes ("Elementarerziehung") und lebenslanges ("Weiterbildung")Lernen,
- angeleitetes und selbsttätiges Lernen,
- schulisches und außerschulisches Lernen,
- traditionales ("Überlieferung") und innovatives Lernen ("Veränderung"),
- individuelles und kollektives Lernen und
- kultur-immanentes und globales (universales) Lernen.
Nur solches Verhalten müssen Menschen nicht lernen, das als genetisches Programm vorhanden ist oder das durch Zufall, Ermüdungserscheinungen oder krankhafte Veränderungen entsteht.
(Flechsig, in: CEDID)
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Fragen 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 19:36
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Lernen beginnt meistens mit Fragen. Deshalb gehört die Fähigkeit, gute Fragen stellen zu können, zu den Schlüsselqualifikationen von Lernern.
Fragen sind im weitesten Sinne ein gutes Verfahren, mit dem sich Lerner Wissen selbsttätig aneignen können.
Zu unterscheiden sind:
- Orientierungsfragen (um einen Überblick zu erhalten),
- Informationsfragen (zur Aneignung speziellen Wissens),
- Verständnisfragen ("Nachfragen") zu gemachten Aussagen,
- Beurteilungsfragen (Fragen nach Bewertungen seitens des Befragten)
- und Pseudofragen (z.B. Suggestivfragen oder polemischen Fragen),
die nicht vom Interesse der Wissensaneignung getragen sind.

Die Fähigkeit guten Fragens setzt i.a. einen gewissen Überblick über das betreffende Wissensgebiet, kommunikative Fähigkeiten zur
Herstellung eines vertrauensvollen Klimas (z.B. Freundlichkeit und Takt) und sprachliche Präzision voraus. Deshalb ist es oft zweckmäßig, sich gründlich auf Fragesituationen vorzubereiten.
(Flechsig, aus: CEDID)
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Begriff, Aspekte für die Erläuterung eines Begriffs 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 19:31
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ASPEKTE FÜR DIE ERLÄUTERUNG EINES BEGRIFFS / SACHVERHALTS
(Flechsig 1993)

Von einem Begriff können folgende Aspekte erläutert werden:
* Merkmale - Elemente
* Relationen - Strukturen
* Funktionen
* Begründungen
* Genese
* Geltungs- bzw. Anwendungsbereiche
* Gefahren / Risiken
* Positionen
* Bezüge zu Autoren
* Repräsentationen
* Kategoriale Bestimmungen
* Bewertungen
* Bezugsrahmen
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Begriff, Gesichtspunkte zur Erklärung von Begriffen 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 19:29
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Gesichtspunkte zur Erklärung von Begriffen
(weiterentwickelt zu Hans Aebli, Grundformen des Lehrens, Klett-Verlag, Stuttgart, 9. Aufl. 1976, S. 204)

Zu welchen anderen Begriffen steht dieser Begriff in einer Beziehung?
übergeordnete Begriffe
untergeordnete Begriffe
gleichgeordnete Begriffe
konkurrierende" Begriffe

Inwieweit kann auf ein Netz von Beziehungen (zwischen Begriffen) zurückgegriffen werden?
vorherige Erklärungen/Erfahrungen der Lernenden
im Zusammenhang dieser Erklärung mitschwingende" Begriffserklärungen
geplante weitere Begriffserklärungen

Erwartbarer Vorbegriff" (Vorverständnis) bei den Lernenden zu diesem Begriff
folkloristischer Vorbegriff (Alltagsverständnis)
störender Vorbegriff
entwickelbarer Vorbegriff

Anknüpfungspunkte bei den Lernenden
der erwartete Vorbegriff
bekannte Erfahrung (Sie kennen alle...")
bekannte oder bereits entwickelte Problemstellung, zu der sich mit diesem Begriff nun eine Lösung oder andere Beziehung entwickeln läßt
bisherige Studienerfahrungen, z.B. aus anderen Fachgebieten

Hilfselemente
Beispiele
Analogien
visuelle und enaktive Veranschaulichungen (z.B. Schemazeichnung, vereinfachendes Modell)
Zwischenkonstruktionen" (z.B: Eselsbrücken")

Wichtige Teilergebnisse festhalten"
prägnante Formulierung
Konsolidierung (Haben Sie das bis hierher verstanden?")

Rückblick und Ergebnissicherung

Nachträgliche Festigung (Wiederaufnahme)



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Didaktische Sozialisation 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 18:58
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Hierunter versteht man die durch frühere Erfahrungen mit organisiertem Lernen erworbenen Grundorientierungen gegenüber Lerntätigkeit. Da sich unsere frühen Erfahrungen zumeist in Schulen entwickeln, ist unsere didaktische Sozialisation vor allem von unseren schulischen Erfahrungen geprägt.

Zur didaktischen Sozialisation gehören
- unser Begriff von "Lernen" und unsere ("naiven") Vorstellungen davon, wie sich Lernen vollzieht,
- das Verständnis von unseren eigenen Rollen, die wir beim Lernen ausüben (z.B. passive oder aktive Rollen),
- unsere Lernstrategien (z.B. Lernplanung, Lernkontrolle etc.) und
- unsere "Ursachenzuschreibungs"-Muster, mit denen wir unseren Erfolg oder Mißerfolg beim Lernen erklären.
Prozesse und Wirkungen didaktischer Sozialisation können durch entsprechende Verfahren bewusst gemacht und so der Bearbeitung zugänglich gemacht werden.
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