Präsentieren 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 22:05 - P
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PRÄSENTIEREN

"Präsentieren" bezeichnet einen Komplex didaktischer Handlungen, mit
denen Lerner einander oder einem Publikum die Produkte ihres Arbeits-
und Lernprozesses vorstellen. Solche didaktischen Handlungen kommen
im Rahmen jener didaktischen Modelle vor, bei denen Lerntätigkeit und
produktive Tätigkeit ineinander übergehen. Sie schaffen für die Beteiligten
neue und zusätzliche Lerngelegenheiten und stellen ein Bindeglied dar
zwischen den eher privaten bzw. individuellen Lernprozessen und den
eher öffentlichen Prozessen ihrer sozialen Bewertung.

"Präsentieren" kann im einzelnen beinhalten

- das Vorführen erlernter Qualifikationen,
- die Ausstellung erstellter Produkte,
- die Anfertigung mündlicher oder schriftlicher Berichte,
- die damit im Zusammenhang stehenden Diskussionsprozesse sowie
- begründende und rechtfertigende Argumentation.
(aus CEDID)

Eine Präsentation besteht aus den drei Teilen Eröffnung, Hauptteil und
Schluß.

Wir behandeln im folgenden, was für die jeweiligen Teile an Vorbereitung zu
leisten ist, und fügen jeweils einige Merkpunkte (Checkliste) bei.

Eine Empfehlung vorab: Legen Sie sich - von Anfang an - Spickzettel
(z. B. DIN-A5-Karten) an, auf denen Sie sich Stichworte zu allen Punkten
Ihrer Vorbereitung vermerken.

Vorbereitung der Eröffnung

Am Beginn jeder Veranstaltung steht die Begrüßung, sie ist sachlich oder
persönlich - je nach Teilnehmerkreis. Es ist in jedem Fall sinnvoll, sich
vorab Gedanken über die passende Grußformel zu machen, und darüber,
was Sie zur eigenen Person sagen wollen (Vorstellung).

Der zweite Schritt der Eröffnung ist die Nennung von
¨ Anlaß
¨ Thema und
¨ Ziel der Veranstaltung

In einem dritten Schritt geben Sie den vorgesehenen "Fahrplan" bekannt,
damit die Teilnehmer wissen, "wohin die Reise geht".

Er sollte folgende Punkte enthalten:
¨ Hauptgliederungspunkte der Präsentation mit Nennung der Präsentatoren
(bei mehreren)
¨ Zeitlicher Ablauf mit Nennung der Pausen und Bekanntgabe des
"Verpflegungsplans"
¨ Gegebenenfalls Teilnehmer-Unterlagen ankündigen.

Im letzten Schritt der Eröffnungsphase gilt es, die Teilnehmer auf das
Thema einzustimmen, so dass diese es nicht mehr erwarten können, mehr
darüber zu hören.

Das können Sie erreichen durch
¨ Fragen stellen
¨ Persönliche Betroffenheit aufzeigen
(Das geht auch mich - den Zuhörer - etwas an)
¨ Persönlichen Nutzen aufzeigen
(Was habe ich als Teilnehmer davon?)
¨ Provozieren
(zum Beispiel durch das Aufstellen einer kuriosen, paradoxen These)

Merkpunkte zur Vorbereitung der Präsentationseröffnung

Bitte notieren Sie sich,
¨ mit welchen Worten Sie die Präsentation offiziell beginnen,
¨ was Sie zu Ihrer Person sagen,
¨ wie Sie an den Präsentationsanlaß anknüpfen,
¨ was Sie zu Anlaß, Thema, Zielsetzung sagen werden,
¨ welche Punkte Sie in den "Fahrplan" für die Teilnehmer aufnehmen,
¨ ob bzw. wie und wann Sie Teilnehmer-Unterlagen ankündigen/ausgeben,
¨ welche Mittel Sie einsetzen, um die Aufmerksamkeit und Bereitschaft
der Teilnehmer zum Zuhören zu wecken.

Denken Sie auch an die Visualisierung der Punkte: Anlaß, Thema, Ziel und
"Fahrplan" (zum Beispiel auf einem Flip-Chart).

Vorbereitung des Hauptteils

Im Hauptteil der Präsentation stellen Sie Ihren Zuhörern das Thema
systematisch vor.

Dazu gliedern Sie in der Konzeption die Inhalte in Haupt- und Unterpunkte.

Überlegen Sie sich an dieser Stelle auch, wieviel Stoff Ihre Zuhörer in der
zur Verfügung stehenden Zeit aufnehmen können, denn weniger ist oft mehr.

Es ist wichtig, daß Ihre Argumentation logisch aufgebaut und für Ihre
Teilnehmer nachvollziehbar ist.

Daneben ist bereits jetzt zu überlegen, wie Sie die Aufmerksamkeit und
Konzentration der Teilnehmer aufrechterhalten können.

Hierzu bieten sich an:
¨ Fragen stellen (den Stoff durch Fragen gliedern)
¨ Abwechslung in den Medien bieten
¨ Stoff in kurze Präsentationsabschnitte gliedern und Pausen einlegen
¨ Wirkungsvolle Visualisierung
¨ Einsatz mehrerer Präsentatoren (Zweier-Team)
¨ Visualisierung während der Präsentation

Am Ende des Hauptteils geben Sie eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen
Inhalte. Bereiten Sie diesen Teil konkret vor, indem Sie
... entsprechende Plakate vollständig vorab visualisieren
... die Plakate nur zum Teil visualisieren, um sie dann in der Präsentation
zu ergänzen
... sich überlegen, wie Sie die Visualisierung komplett während der
Veranstaltung erstellen können

Merkpunkte zur Vorbereitung des Hauptteils der Präsentation

¨ Prüfen Sie, ob Ihr Stoff nachvollziehbar gegliedert und Ihre
Ausführungen verständlich sind, z. B. in einem Probelauf vor Kollegen.
¨ Nehmen Sie sich die Zeit für eine wirkungsvolle Visualisierung
(vgl. Teil 1 - Visualisieren).
¨ Legen Sie konkret fest, welche Mittel Sie einsetzen werden, um die
Aufmerksamkeit der Teilnehmer über die Dauer der Präsentation
aufrecht zu erhalten.

Vorbereitung des Abschlusses

"Der erste Eindruck ist entscheidend und der letzte bleibt". Deshalb ist
der Abschluß der Präsentation wichtiger Bestandteil des Gesamtgeschehens.

War es Ziel der Veranstaltung, die Teilnehmer zu konkretem Tun zu
veranlassen, so ist an dieser Stelle ein deutlicher Appell angebracht.

Nach dem Dank an die Teilnehmer für Ihr Kommen schließen Sie die
Veranstaltung mit einer Grußformel ab.

Die Kernpunkte werden - in der Regel - vorab visualisiert, der Wortlaut
des Appells und des Abschlusses auf einem "Spicker" festgehalten.

Nach der Präsentation kann sich - je nach Vorplanung - eine Diskussion
anschließen, die ebenso wie die eigentliche Präsentation vorbereitet werden
sollte:
- Eröffnungsfrage überlegen
- Überlegen, welche Aussagen könnten von wem kommen
- Argumente sammeln (falls geeignet pro und contra)

Merkpunkte zur Vorbereitung des Präsentationsabschlusses

¨ Bitte notieren Sie, welche Kernpunkte die Zusammenfassung am Schluß
enthalten soll.
¨ Legen Sie fest, mit welchen Worten Sie die Präsentation abschließen
wollen.

Merkpunkte zur Vorbereitung der Diskussion

Bitte notieren Sie sich,
¨ wieviel Zeit Sie für eine Diskussion einräumen wollen/können,
¨ wer (zu Ihrer Entlastung) die Diskussionsleitung übernehmen könnte,
¨ mit welchen Worten Sie die Diskussion eröffnen und gegebenenfalls den
Diskussionsleiter vorstellen,
¨ mit welchen Argumenten bzw. Einwänden Sie rechnen müssen und wie Sie
ihnen begegnen können.

Bedenken Sie, daß Sie als Diskussionsleiter
... das Zeil festlegen
... den Zeitrahmen vorgeben
... weitere Informationen zum Thema liefern
... Wortmeldungen koordinieren
... dafür sorgen, daß auch zurückhaltende Teilnehmer zu Wort kommen
... Mißverständnisse klären
... verbale Angriffe versachlichen
... Diskussionsergebnisse zusammenfassen
... die Diskussion abschließen.

In der Praxis hat es sich als hilfreich erwiesen, für die Präsentation
einen Ablaufplan zu erstellen.

Im Sinne eines verständlichen und lebendigen Vortrags empfiehlt es sich,
eine gute Visualisierung durch Zitate, anschauliche Vergleiche,
Metaphern .... zu ergänzen.

Was an welcher Stelle des zeitlichen Ablaufs passt und eingesetzt wird, wird
im Ablaufplan vermerkt.

Organisation der Präsentation

Eine gute Organisation macht zwar noch keine erfolgreiche Präsentation,
aber eine schlechte Organisation kann eine Präsentation zum Scheitern
verurteilen.

Eine umfassende organisatorische Vorbereitung berücksichtigt daher die
folgenden Punkte:
¨ Ort / Raum
¨ Medien
¨ Zeitpunkt / Zeitraum
¨ Pausen
¨ Einladung
¨ Unterlagen für die Teilnehmer
¨ Persönliche Vorbereitung

Im folgenden gehen wir auf diese Punkte ausführlich ein.
(Für CEDID wurden nur die Ausführungen zu Ort und Raum aufgenommen)

Ort und Raum

Zunächst ist zu überlegen, wo die Veranstaltung stattfinden soll/kann.

Klären Sie hier:
¨ Steht der Raum zum gewählten Zeitpunkt zur Verfügung (Reservierung)?
¨ Ist der Raum zum entsprechenden Zeitpunkt in ordentlichem Zustand
(Reinigung)?
¨ Genügt der Raum in allen Details den Anforderungen
(z. B. Verdunkelungsmöglichkeiten, Temperatur, Geräusche)?
¨ Muß der Weg zum Raum beschildert werden (wer ist verantwortlich)?

Sitzordnung

Die am häufigsten gewählten Sitzordnungen sind U-Form und Kino-Bestuhlung.

Der große Vorteil der U- oder Halbkreis-Form liegt darin, daß jeder jeden
sehen kann und so eine aktive Teilnahme an einer Diskussion erleichtert
wird.

Es ist wahlweise möglich, mit und ohne Tische zu arbeiten (je nachdem, wie
die Präsentation angelegt ist).

Sie läßt sich allerdings aufgrund des großen Platzbedarfs nur für kleinere
Gruppen realisieren.

Quelle: Seifert, Josef W.
Visualisieren - Präsentieren - Moderieren
Lehren und Lernen, (Blaue Reihe) Band 36, GABAL-Verlag,
Speyer, 1989, S. 52-59
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Planen 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 22:03 - P
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PLANEN

"Planen" bezeichnet einen Komplex didaktischer Handlungen, in denen
Lerner die Lerntätigkeiten im einzelnen festlegen, die sie durchführen
wollen. Diese didaktischen Handlungen sind immer dann notwendig und
sinnvoll, wenn das didaktische Modell die Beteiligung der Lerner an der
Gestaltung der Lernaufgaben und der Lernumwelt vorsieht und wenn gute
Organisation Voraussetzung für eine effektive Nutzung von Zeit und
Ressourcen ist.
Planen bezieht sich auf die gedankliche Vorwegnahme

- sozialer Kooperation und individueller Verantwortlichkeit,
- logischer und chronologischer Abfolgen,
- benötigter Lernzeiten,
- erforderlicher Hilfsmittel,
- sinnvoller Zwischenkontrollen,
- zu erwartender Beratungsgelegenheiten,
- möglicher Defizite bzw. Kompetenzmängel und ihrer Behebung
- und gegebenenfalls vertraglicher Absicherung.
(aus CEDID)
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Performanz 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 22:01
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PERFORMANZ

Die Unterscheidung von "Kompetenz" und "Performanz" wurde zuerst in den
Sprachwissenschaften vorgenommen, um der Tatsache Rechnung zu tragen,
dass aus einem begrenzten Sprachrepertoire eines Menschen prinzipiell
unendlich viele Sprachproduktionen (sinnvolle Sätze) entstehen können,
je nachdem, was die Situation verlangt, auch solche, die die betreffende
Person so vorher noch nicht geäußert hat. Auch für den Bereich des
didaktischen Designs ist diese Unterscheidung sinnvoll, denn auch bei
Lernern kann man zwischen dem, wozu sie fähig sind, und dem, was sie
aktuell getan haben oder tun, unterscheiden.

"Performanz" ist demnach die aktuell von einem Lerner (vor oder nach
einem Lernprozess) gezeigte praktische Tätigkeit bzw. Leistung, die ent-
weder durch Beobachtung in der anschließenden Praxis selbst oder in
speziell eingerichteten Prüfungssituationen festgestellt (und evaluiert)
wird.
(aus CEDID)
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Notieren 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 21:58
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"Notieren" bezeichnet einen Komplex didaktischer Handlungen, bei dem
Lerner ihre Lernerfahrungen in der Regel in schriftlicher (in besonderen
Fällen auch graphischer oder elektronischer) Form aufzeichnen, um sie
später (z.B. zur Vorbereitung von Prüfungen oder zur Anfertigung von
Berichten) wieder verfügbar zu haben. Hierzu gehört vor allem das
Mitschreiben bei Vorlesungen und beim Frontalunterricht, aber auch bei
Ausstellungsbesuchen und Erkundungen.
Insbesondere beeinhaltet "Notieren":

- Vorüberlegungen hinsichtlich der Wichtigkeit aufgenommener Information,
- gezieltes Beobachten und Wahrnehmen (ggfs. mit Hilfe von Nachfragen),
- Verfügbarkeit über geeignete "Kürzel", d.h. abkürzende Beschreibungs-
weisen und
- Nutzung von Speicherungsverfahren, von denen Papier und Bleistift das
gängigste ist.

Notieren ist dann besonders sinnvoll, wenn dabei gedankliche
Verarbeitungsprozesse stattfinden.

(Flechsig, in: CEDID)
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Lernvoraussetzungen 
Dienstag, 22 Januar, 2019, 21:56
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Hierunter sind Vorerfahrungen, Vorkenntnisse
und Vorwissen zu verstehen, die in einer Lehr-Lernsituation vorhanden
sein müssen, wenn neue Kompetenzen angeeignet werden sollen. So
muss z.B. jemand, der in einem Kurs das Multiplizieren lernen will, vorher
addieren können.
Wenn jemand die Kompetenz erwerben soll, ein französisches Buch auf
dem Rücken schwimmend zu lesen, wird man ihn nicht mit einem
französischen Buch ins Wasser werfen, wenn er weder schwimmen, noch
lesen, noch Französisch kann. Kompetenzen stehen stets "auf den
Schultern" von anderen, elementareren Kompetenzen.
Da man logischerweise in einem einzigen Kurs immer nur eine begrenzte
Zahl von Kompetenzen entwickeln oder weiterentwickeln kann, müssen
Designer wissen, welche Kompetenzen sie als bereits entwickelt annehmen
müssen, wenn sie am Design eines Kurses arbeiten. Sie müssen Kompetenzen
ihrer Zielgruppe so weit kennen, dass sie entscheiden können, ob bzw. in
welchem Umfang die Lerner über die Lernvoraussetzungen für den zu
gestaltenden Kurs verfügen.
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