Hier wird über 2 Initiativen zur Einrichtung von formellen hochschuldidaktischen Angeboten an der Universität Göttingen berichtet, die allerdings -bedingt durch äußere Umstände- nicht von Dauer sein konnten.

Karl-Heinz Flechsig: Hochschuldidaktisches Zentrum 1976-1978:

Flechsig, der in den 1960er Jahren die AFU geleitet hatte, wurde 1975 wieder an die Universität Göttingen berufen. In der Zwischenzeit hatte er sich in seiner Tätitkeit an den Universitäten Konstanz und Hamburg u.a. in besonderer Weise auch mit Fragen und Angeboten zur Hochschuldidaktik befasst.

Hans-Dieter Haller: Hochschuldidaktischer Arbeitskreis 1994-2000:

Im Januar 1994 wurde an der Universität Göttingen ein Hochschuldidaktischer Arbeitskreis eingerichtet. Auf Initiative des damaligen Vizepräsidenten und Vorsitzenden der Zentralen Studienkommission, Prof. Dr. Dietz Lange, fand eine Zusammenkunft von ca. 60 interessierten Mitgliedern des Lehrkörpers statt, auf der Grundfragen erörtert wurden. Es wurde ein Fragebogen entwickelt und auf einer weiteren Zusammenkunft verteilt und ausgefüllt, in dem die thematischen Bedarfe für ein hochschuldidaktisches Angebot zum Ausdruck kommen konnten. Es wurde weiterhin vereinbart, dass der Hochschuldidaktische Arbeitskreis vor allem themenorientierte Informationsveranstaltungen und praktische Lehrtrainings anbieten sollte. Das ausführliche Konzept wurde der Zentralen Studienkommission und dem Akademischen Senat vorgetragen. Es erging an mich die Bitte, die entsprechenden Aktivitäten zu organisieren und zu leiten.

Im Abstand von jeweils 2 bis 3 Wochen fanden dann in der Vorlesungszeit regelmäßig Veranstaltungen zu einem jeweils ausgesuchten Thema statt, in der Regeln an einem Mittwoch in der Zeit von 19.30 bis 22.00 Uhr. Diese Veranstaltungen wurden zumeist von mir vorbereitet und durch ein entsprechendes Referat sowie Unterlagen vorbereitet. Einige Veranstaltungen fanden mit besonders eingeladenen Referenten oder Referentinnen statt.

Oft wurden zudem praktische Experimente oder Simulationen durchgeführt, um den Teilnehmenden Selbsterfahrungen zu ermöglichen. Darüber hinaus wurden spezielle Lehrtraings durchgeführt, bei denen die betreffenden Teilnehmer oder Teilnehmerinnen ca. 20-30 Minuten eine Lehrsituation aus ihrem Fachgebiet (zumeist als Vorlesung) durchführten und mit einer ideokamera gefilmt wurden, so dass anschließend die Möglichkeit der Eigenkontrolle sowie der Rückmeldung durch die anderen Anwesenden bestand.