CEWID

Die Abkürzung CEWID steht für "Computer-ergänztes Wissens-Design" und bezeichnet eine in den 1990-er Jahren entwickelte Software zur Sammlung, Systematisierung und Nutzung vielfältiger Wissensbestände. Die Idee für CEWID war aus den Erfahrungen mit der CEDID-Software entstanden, bei der es um Wissensbestände und Aktivitäten zur Gestaltung von Lernumgebungen (didaktische Designs) geht.

CEWID war auf eine allgemeinere Form der Gestaltung von Wissensbeständen ausgerichtet, für welche die Software einen Rahmen (Shell) bildete. Wie auch schon bei CEDID ging es immer um die Kodifizierung der jeweiligen Wissensbestände (als Texte, Bild-, Ton- oder Film-Medien, Datenbänke) in lexikalischer Form und ihre Nutzung für Tätigkeiten. Bei CEWID waren aber die Inhalte offen und mussten durch Redaktionen in einer jeweiligen Applikation eingebracht werden.

Versuche mit CEWID wurden vor allem mit einer Softwarefassung für Kinder und Jugendliche gemacht, die als CEWIDchen bezeichnet wurde. Es entstanden Applikationen zu folgenden Themen:

  • Einrichtung und Betrieb eines Aquariums,
  • Taktiken und Regeln im Fußball,
  • Anschaffung und Pflege von Kaninchen,
  • Umweltschutz.

Von besonderem Reiz war bei diesen Versuchen die Möglichkeit,

  • dass (ältere) Kinder oder Jugendliche als Redakteure tätig wurden und dann in der von ihnen gestalteten Applikation ihr Wissen und ihre Erfahrungen an andere Kinder oder Jugendliche weitergeben konnten (wie nebenstehendes Beispiel zeigt),
  • oder dass Kinder oder Jugendliche in einer für sie vorbereiteten Applikation zunächst nur als Lernende tätig wurden und dann mit zunehmenden eigenen Erfahrungen diese Applikation selber ergänzen und komplettieren konnten.

Eine weitere Entwicklung wurde in mehreren Promotionsprojekten eingesetzt, bei denen es durch eine zusätzlich programmierte Protokollfunktion möglich wurde, die Lernschritte der Kinder, die mit diesen Applikationen arbeiteten, aufzuzeichnen und unter verschiedenen Aspekten (insbesondere der Frage des Lernstils) für Antworten zu Fragen der Lernforschung auszuwerten.