Im Januar 1994 wurde ein Hochschuldidaktischer Arbeitskreis an der Georg-August-Universität Göttingen eingerichtet. Auf Initiative des damaligen Vizepräsidenten und Vorsitzenden der Zentralen Studienkommission, Prof. Dr. Dietz Lange, fand eine Zusammenkunft von ca. 60 interessierten Mitgliedern des Lehrkörpers statt, auf der Grundfragen erörtert wurden. Es wurde ein Fragebogen entwickelt und auf einer weiteren Zusammenkunft verteilt und ausgefüllt, in dem die thematischen Bedarfe zum Ausdruck kommen konnten. Es wurde weiterhin vereinbart, dass der Hochschuldidaktische Arbeitskreis vor allem themenorientierte Informationsveranstaltungen und praktische Lehrtrainings anbieten sollte. Dieses Konzept wurde der Zentralen Studienkommission und dem Akademischen Senat vorgetragen. Es erging an mich die Bitte, die entsprechenden Aktivitäten zu organisieren. Im Abstand von 2 bis 3 Wochen hat dann regelmäßig während der Vorlesungszeit eine Veranstaltung stattgefunden; in der Regel war dieses an einem Mittwoch in der Zeit von 19.30 bis 22.00 Uhr der Fall. Die Veranstaltungen wurden zumeist von mir vorbereitet und durch ein einleitendes Referat eingeleitet. Die Kollegen Dumke und Wallraven beteiligten sich an den Planungen und deren Umsetzung in den einzelnen Zusammenkünften. Einige Veranstaltungen fanden mit besonders eingeladenen Referenten oder Referentinnen statt. Oft wurden zudem praktische Experimente oder Simulationen durchgeführt, um den Teilnehmenden Selbsterfahrungen zu ermöglichen. Insgesamt 6mal wurden bislang Lehrtrainings durchgeführt, bei denen die betreffenden Teilnehmer und Teilnehmerinnen ca. 20 Minuten eine Lehrsituation (zumeist eine Vorlesung) simulieren und mit Video gefilmt werden, so dass anschließend die Möglichkeit der Eigenkontrolle und der Rückmeldung durch die anderen bestand. Weiterhin wurde ein eintägiger Workshop zur Themenzentrierten Interaktion und ein zweitägiger Workshop zur Planung und Durchführung von Lenrveranstaltungen durchgeführt. Bis zum Jahr 2000 Jahren stand als Raum für die Veranstaltungen des Hochschuldidaktischen Arbeitskreises das Lernstudio des Instituts für Interkulturelle Didaktik mit zur Verfügung, so dass auch dort gesammelte Unterlagen fortwährend zur Verfügung standen. Das „Hochschulinterne Fernsehen" (HIF) unterstützte die Aktivitäten des Arbeitskreises insbesondere durch Ausleihe von Videoeinrichtungen. Zu den Themenveranstaltungen kamen im ersten Jahr bis zu 50 Personen; weiterhin hat sich gezeigt, dass der Qualifizierungsbedarf zur Hochschuldidaktik im Verlauf von etwa 2 Jahren für die meisten Interessenten oder Interessentinnen befriedigt werden kann. In der folgenden Zeit hatten etwa 12 bis 15 Personen im Durchschnitt diese Veranstaltungen besucht. Wegen der Auflösung des Instituts für Interkulturelle Didaktik und meiner Versetzung an das Pädagogische Seminar musste ich im Jahr 2000 die Aktivitäten des Arbeitskreises einstellen.
Die folgenden Themen wurden behandelt:
· Vorbereitung und Ankündigung von Lehrveranstaltungen
· Durchführung von Prüfungen
· neuere Entwicklungen zur Lehrevaluation
· Vorbereitung und Durchführung von Vorlesungen
· Anfertigung schriftlicher Hausarbeiten durch Studierende und Betreuung durch Lehrkräfte
· Beratung der Studierenden im Hinblick auf wissenschaftliches Arbeiten
· Planung, Durchführung und Evaluierung von Lehrveranstaltungen (insbesondere Vorlesungen und Seminare)
· Bewertung und Anfertigung von Lehrtexten
· Teilnehmerschwund in Lehrveranstaltungen
· Studienabbruchsituation und -motive
· grundlegende didaktische Modelle und Planung von Lehrveranstaltungen mit dem computergestützten wissensbasierten System CEDID/NeuWind
· Einsatz von Strukturierungshilfen (INFOMAP)
· Fragetechniken, Frageverhalten von Studierenden und Lernenden
· Alternative didaktische Modelle im Hochschulunterricht
· Analyse und Förderung des Lernverhaltens der Studierenden (Lernstile, -strategien, -techniken, besondere Lerngewohnheiten ausländischer Studierender)
· Durchführung von Prüfungen verschiedener Art
· Ansätze der Evaluation von akademischer Lehre
· Anfertigung von Lehrberichten
· Situation und Lernprobleme ausländischer Studierender, in Zusammenarbeit mit Frau Tütken (Lektorat DaF)
· Einsatz audiovisueller Medien im Hochschulunterricht
· Exkursion zum Institut für den Wissenschaftlichen Film, Göttingen
· Fernstudienangebote und ihre Nutzung im „normalen" Hochschulunterricht, in Zusammenarbeit mit Dr. Asselmeyer (Universität Hildesheim)
· Lernausstellungen im Rahmen des Hochschulunterrichts (dazu ein Besuch des Zoologischen Museums der Universität Göttingen und seiner Sonderausstellung "Madagaskar"
· Nutzung von Computern im Hochschulunterricht (Lernsoftware), in Zusammenarbeit mit Dr. Hoppe (Wirtschaftsinformatik)
· Rückmeldung im Hochschulunterricht
· Nutzung des „Hochschulinternen Fernsehens", in Zusammenarbeit mit dem Akademischen Direktor Holefleisch (HIF)
· Angebote und Erfahrungen der Studienberatung in Göttingen, in Zusammenarbeit mit Dr. Kayser (Zentrale Studienberatung)
Weiterhin wurden in besonderen Fällen Beratungen und Kooperationen durchgeführt, insbesondere: Durchführung und Erprobung eines neuen Ausbildungsmodells für die klinischen Semester in Medizin, dazu auch Fragebogenuntersuchungen: Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Allgemeine Chirurgie
Verbesserung der berufspraktischen Orientierung in Studiengängen und der Durchführung und Betreuung von Praktika: Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für Weiterbildung